Die Lehrlinge der Klasse NT162 wurden ab 1986 an der Betriebsberufsschule "Wilhelm Pieck" der Bezirksdirektion der Deutschen Post Erfurt zum Facharbeiter für Nachrichtentechnik in den Spezialisierungen Vermittlungstechnik (NTV) und Übertragungstechnik (NTÜ) ausgebildet. Es waren Lehrlinge aus den Bezirken Erfurt, Gera und Suhl. Die Nicht-Erfurter, waren im Lehrlingswohnheim (LWH) - einem Internat mit ErzieherInnen - untergebracht. Die Klasse war in 2 Gruppen aufgeteilt, die in der Praxiswoche getrennt ausgebildet wurden. Die Paralleklasse war die NT161. Im 2.Lehrjahr wurde aus Teilen von NT161 und NT162 eine weitere Klasse, die NT163 gebildet.
Der Facharbeiter für Nachrichtentechnik war ein technischer Beruf in der DDR, wurde 1970 eingeführt und löste den bis dahin üblichen Fernmeldemechaniker ab. Die meisten Stellen in diesem Beruf gab es bei der Deutschen Post und bei der Deutschen Reichsbahn.
Die Ausbildung dauerte 2,5 Jahre, bei gleichzeitigem Erwerb des Abiturs 3 Jahre. Sie gliederte sich in die Grundausbildung (1. Lehrjahr), die Spezialisierung (2. Lehrjahr) und die Einarbeitung am Arbeitsplatz im 3. Lehrjahr.
Ausbildungsbestandteile neben Vermittlungstechnik, Übertragungstechnik und Fernschreibtechnik, waren auch die Elektromechanik, Elektrotechnik (Berechtigung für Arbeiten an Anlagen bis 1 kV Spannung) und das Erlernen verschiedener Messverfahren.
Die Betriebsberufsschule "Wilhelm Pieck" der Bezirksdirektion der Deutschen Post in Erfurt war zuständig für die Ausbildung aller Lehrlinge der Deutschen Post im Bezirk Erfurt und zusätzlich für ausgewählte Berufe auch für die beiden anderen Südbezirke der DDR- Suhl und Gera.
Neben dem Schulgebäude in der Halleschen Strasse 20a gab es eine Turnhalle und einen Sportplatz. Direkt nebenan war das Lehrlingswohnheim und die Betriebskantine.
Das Schulgbäude steht noch, es wird seit 2021 von ThüringenForst (AoR) genutz.
Die fachliche und organisatorische Führung der ehemaligen Reichspost in der sowjetischen Besatzungzone wurde ab 1947 von der "Hauptverwaltung Post- und Fernmeldewesen" wahrgenommen. 1949 mit Gründung der DDR wurde die Deutsche Post eine eigenständige Institution. Alle Post-, Fernmelde- und Rundfunkeinrichtungen im Staatsgebiet der DDR gingen auf die Deutsche Post über. Es wurde unterschieden zwischen: grauer (Fernmeldetechnik), gelber (Brief/Paket) und blauer (Rundfunktechnik) Post. Die Deutsche Post der DDR bestand bis 1990. Mit dem Beitritt der Länder der ehemaligen DDR zur Bundesrepublik Deutschland ging das Sondervermögen „Deutsche Post” gemäß Art. 27 (1) des Einigungsvertrages auf das Vermögen der Bundesrepublik Deutschland über und wurde mit dem Sondervermögen Deutsche Bundespost vereinigt.
Die Deutsche Post der DDR setzte das alleinige Recht der Nachrichtenbeförderung und -übermittlung sowie den Postzeitungsvertrieb in der DDR durch und hatte ca. 135.000 Beschäftigte.
Oberste Leitungsebene:
· Ministerium für Post- und Fernmeldewesen
Mittlere Leitungsebene:
· 15 Bezirksdirektionen (BD)
· 15 Zentrale Dienststellen
Untere Leitungsebene:
Den 15 Bezirksdirektionen unterstanden
· 81 Post- und Fernmeldeämter
· 15 Fernmeldeämter
· 29 Hauptpostämter (mit 2.106 Postämterm und 9.757 Poststellen)
· 7 Bahnpostämter
· Fernamt Berlin
· Fernsprechamt Berlin
· Postfuhramt Berlin
· Betriebsschulen
Diese Schulen befanden sich in Berlin, Cottbus, Potsdam, Dresden, Erfurt, Frankfurt (Oder), Halle (Saale), Leipzig, Magdeburg, Neubrandenburg, Rostock, Schwerin und Karl-Marx-Stadt.
Außerdem:
· 2.423 Ortsvermittlungsstellen
· 96 Fernamtsvermittlungsstellen
· 169 Telexvermittlungsstellen
· Beförderung und Übermittlung von Nachrichten
· Vertrieb von Presseerzeugnissen
· Durchführung des Postkleingutdienstes
· Wahrnehmung des Postscheck-, Postspargiro-, Postsparkassen- und Geldübermittlungsdienstes
· Aufgaben der studiotechnischen Produktion
· Übertragung und Abstrahlung von Programmen des Hörfunks und des Fernsehens
· Aufgaben für Land-, See-, Flug- und Amateurfunkdienste
· Funkkontroll-, Mess- und Entstördienst
· Einrichtung, Betrieb und Instandhaltung von Anlagen des Post- und Fernmeldeverkehrs
· Internationaler Nachrichtenverkehr.
Protokoll einer Sitzung des Heimaktivs » hier
Veranstaltungsplan der Schule » hier
Antrag auf Fahrpreisermäßigung » hier
Essen-Marken » hier
Original eines "Chats" per Fernschreiber (die Fernschreiber-Ausbildung fand in Nordhausenstatt) » hier
Titel der Vorschrift zum Hebdrehwähler 27 » hier